Oberbürgermeister John Ehret würdigt jahrelanges Engagement des Seelsorgers für „seine“ Gemeinde

Sehr gut besucht war die Herz-Jesu-Kirche an diesem Sonntag, dem 5. Januar 2025, denn es war ein ganz besonderer Gottesdienst an diesem Tag. Nach 17 Jahren in Leimen war es nämlich der letzte, der von Pfarrer Arul Lourdu abgehalten wurde.

Zahlreich war die Prominenz, die sich eingefunden hatte. Neben den Bürgermeistern Joachim Förster aus Nußloch und Hakan Günes aus Sandhausen war auch Oberbürgermeister John Ehret anwesend. Dieser übernahm es, den gemeinsamen Dank und die Anerkennung für das Wirken des langjährigen Pfarrers auch öffentlich auszusprechen.

Besonders würdigte er das beachtliche ehrenamtliche Engagement, das Lourdu – abseits und zusätzlich zu seiner Berufung als Priester – Menschen sowohl in der Region, aber auch in Afrika und besonders in Indien zugutekommen ließ. Damit unterstützte er die Bildung und Ausbildung von Kindern und jungen Menschen, die medizinische Hilfe für Kranke, Arme und Alte, engagierte sich für die Rechte der Frauen und für die Menschenrechte generell, leistete also – privat und mit Hilfe von ihn Unterstützenden – Entwicklungshilfe im besten Sinn.

Er wirkte zudem als Pfarrer einer Seelsorgeeinheit, die fünf Pfarreien mit rund 13.300 Katholiken auf drei Gemeindegebieten umfasste, als Impulsgeber und, gewiss manchmal auch kritischen, Unterstützer einer Kommunalpolitik, die sich der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der örtlichen Historie, sowie dem positiven interreligiösen Dialog verpflichtet sah.

Als Pfarrer mit hoher Sensibilität war er zudem (Mit-)Initiator von so manchen ungewöhnlichen Aktionen wie ökumenisches Einläuten des Sonntags, Denkmal für Sternenkinder, Spendenaktion zugunsten einer alternativen Krebsbehandlung einer Nußlocher Mutter, Fußwallfahrten und Pilgerreisen, Taufkreis für die komplette Seelsorgeeinheit oder Öffnen der Kirche für die syrisch-orthodoxe Gemeinde.

Mehr als zehn Jahre hielt er Sonntag für Sonntag eine Videopredigt, die von Anfang an auf Leimenblog.de, Youtube und anderen sozialen Medien zu sehen war. Insgesamt sind bei diesem Projekt bisher über 600 Botschaften zusammengekommen. Auf diese fortschrittliche Verkündigungsmethode in den modernen Medien hat er zudem in der Corona-Krise zurückgegriffen und eine tägliche Eucharistiefeier aus dem Pfarramt gestreamt, ebenso den Sonntagsgottesdienst aus der Pfarrkirche Herz-Jesu Leimen.

Mit vier Buchveröffentlichungen will er zusätzlich Lebenshilfe und Anregungen zu eigenen Überlegungen geben.

Nach 17 Jahren vollem aktivem Dienst an der Gemeinde und vor allem an den Menschen, an denen er sich immer orientiert hat, übernimmt Pfarrer Lourdu eine neue Wirkungsstätte in Indien, bleibt der Erzdiözese Freiburg aber dienstlich erhalten.

Im Namen der Stadt Leimen dankte OB Ehret Pfarrer Lourdu für sein Engagement und überreichte ihm neben einem großen Bild „seiner“ Herz-Jesu-Kirche als kleines offizielles Zeichen der Dankbarkeit die Stadtmedaille in Gold.