Hauptbereich
Gurs-Gedenktag und Preisverleihung des Hugo-Mayer-Wettbewerbes
Am Donnerstag, dem 9. November 2023, fand der Gurs-Gedenktag sowie die erste Preisverleihung des Hugo-Mayer-Wettbewerbes im Foyer des historischen Rathauses statt.
Bei dem Wettbewerb sollen sich Jugendliche mit der Person Mayers und dessen Bedeutung für die heutige Zeit auseinandersetzen.
Die vier jüdischen Leimener Bürgerinnen und Bürger, Hugo und Karolina Mayer sowie Karoline Bierig und ihre Tochter Selma, wurden im Oktober 1940 nach Gurs in Südfrankreich verschleppt. Hugo Mayer starb in Gurs, die drei Frauen wurden nach Auschwitz gebracht und dort ermordet.
Halise Balci, Julia Braun, Helin Tor, Emili Schwarz und Melisa Süngu, fünf Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Schule, hatten im Rahmen des Hugo-Mayer-Wettbewerbes zwei Kunstwerke eingereicht und erhielten dafür eine Urkunde sowie ein Preisgeld in Höhe von 400 Euro.
An der Preisverleihung nahmen neben den Preisträgerinnen einige Lehrkräfte der Geschwister-Scholl-Schule sowie zahlreiche Mitglieder des Gemeinde- und Jugendgemeinderates teil. Leo Bollmann, Schüler der Musikschule Leimen, begleitete die Veranstaltung mit seiner Gitarre.
In seiner Rede sprach Oberbürgermeister Hans D. Reinwald die besondere historische Bedeutung des 9. Novembers in der deutschen Geschichte an.
Vor allem die Reichspogromnacht im Jahre 1938, als Synagogen und jüdische Geschäfte von der nationalsozialistischen Regierung angegriffen wurden, gehöre zweifellos zu den dunkelsten Kapiteln unserer Geschichte.
Dieses Ereignis mahne uns, die Vergangenheit nicht zu vergessen und die Werte der Toleranz, des Respekts und des friedlichen Zusammenlebens zu bewahren. Denn selbst heute, wo wir glauben, in einer aufgeklärten Welt zu leben, werde menschenverachtendes und gehässiges Gedankengut verbreitet. Antisemitismus sei auch heute noch ein beunruhigendes Thema, das bekämpf werden müsse.
„Es ist wichtig, aktiv gegen jegliche Form von Diskriminierung einzutreten, denn Schweigen ist Zustimmung“, so Oberbürgermeister Hans D. Reinwald. Es liege an uns, unsere Stimmen zu erheben und uns für eine Welt einzusetzen, in der Akzeptanz und gegenseitiger Respekt vorherrschen.