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7. Frauenspaziergang
Am diesjährigen Weltfrauentag, dem 08. März 2019 war es wieder einmal so weit. Mehr als 20 interessierte Frauen und auch einige Männer trafen sich am St. Ilgener Bahnhof zum Frauenspaziergang
Man muss sie schon suchen, die Straßenschilder oder Gebäude, die Frauen gewidmet sind. Und dabei sind es Frauen, die Bemerkenswertes geleistet haben, auch und gerade in den letzten Jahrhunderten. Früher war es für eine Frau fast unmöglich in eine reine Männerdomäne einzudringen, sie musste meist sehr schwer darum kämpfen, damit ihre Leistungen anerkannt wurden.
Unser Weg führte uns zu:
Bertha-Pappenheim – 1859-1936, österreichisch-deutsche Frauenrechtlerin und Gründerin des Jüdischen Frauenbundes. Die frühe Sozialarbeiterin kümmerte sich um jüdische Frauen in Not und gründete verschiedene soziale Institutionen sowie Erziehungsheime und Wohnheime.
Maria Sybilla Merian -1647-1717, Malerin, die sich zuerst auf die Herstellung von Blumenbildchen beschränken musste. Später widmete sie sich der Insektenforschung. Ihr Werk „Metamorphosis insectorum Surinamensum“ ist heute noch ein geschätztes Werk für die Wissenschaft. Einzigartig war ihre von Männern unbegleitete Forschungsreise nach Südamerika.
Dorothea Christiane Erxleben, 1715-1762, Tochter eines Arztes, trotz medizinscher Ausbildung und hart erkämpftem Studium brauchte sie für ihre Promotion die Zustimmung des preußischen Königs und wurde von diesem 1754 als erste Frau zum „Doctor der Arzeneygelahrtheit“ erklärt.
Eva von Tiele Winckler, 1866-1930, Gründerin mehrerer diakonischer Einrichtungen, wie dem „Friedenshort“ und einer „Evangelischen Schwesternschaft“. Ihre „Kinderheimaten“ waren und sind noch heute Vorbild für die „SOS Kinderdörfer“
Elisabeth Ding, 1920-1991, 1920 kam die gelernte Landwirtin zu ihrer Tante nach Leimen in den Schollenbergschen Kindergarten. Nach dem Tod der Tante übernahm sie die Leitung des Kindergartens. Sie engagierte sich auch sehr in der evangelischen Kirchengemeinde und war Ansprechpartnerin für alle Probleme des mitunter beschwerlichen Alltags.
Stadträtin Christiane Mattheier und Bürgermeisterin Claudia Felden gaben an den jeweiligen Stationen Informationen aus dem Leben und Lebenswerk der auf Straßenschildern und Gebäuden genannten Frauen.
Viele der TeilnehmerInnen staunten über die interessanten Details aus den Werdegängen und den beschwerlichen Hürden, die diese Frauen allesamt zu bewältigen hatten.
Der Spaziergang wurde abgerundet durch rege Diskussionen beim gemütlichen Abschluss im Café Behr.